8. September 2015

Bitte genauer! Wissenschaft im Fokus

Im Moment befinde ich mich in einer Krise. In einer gedanklichen. Ich hasse es, wenn Stimmtischparolen gebrüllt werden, ohne Ahnung davon zu haben. Ohne genau zu differenzieren, aber eine Meinung zu haben, die auf Fakten basiert, die Absolut nicht stimmen. Oder noch schlimmer: Ungenau und defuses Wissen. Nicht Unterscheiden können zwischen "Asylanbewerber" und "Asylant", über Datensicherheit diskutieren und nicht wissen, dass Bilder von Penisen auf sozialen Plattformen nicht wirklich sicher sind. (Fall ihr verwirrt sein: Geht mal auf Youtube und sucht "John Oliver Edward Snowden")


...und dann gibt es den Spiegel. Der auf etwa dem Wissenstand zu sein scheint, wie ich im ersten Absatz schrieb. Ein tolles Beispiel, ist folgender Artikel:

http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/versteckte-fette-sind-besonders-gefaehrlich-a-1050694.html

Im Prinzip geht es dabei, darum zu sagen: Dicke sind doch eher noch soooo krank.

"Weniger essen, mehr Sport treiben", übergewichtige Menschen hören solche Ratschläge ständig.
Nope. Eigentlich hat mein Arzt nur gesagt: "Essen sie von allem nur die Hälfte." Kein Witz. Als ich dann mal nachgerechent habe, nachdem ich effektiv herausgefunden habe, wie viel "die Hälfte" eigentlich ist: Damit würde ich nicht Abnehmen :D

Jüngere Studien zeigen, dass Dicksein per se nicht zum metabolischen Syndrom - also Bluthochdruck, erhöhten Blutfettwerten, Insulinresistenz - und damit in den früheren Tod führt.
Mag sein. Rauchen an sich führt ja auch nicht sicher zu Krebs. Erhöht das Risiko aber um ein vielfaches. Mich würde hier interessieren, wie viele Menschen diese Symptome haben ohne Übergewichtig zu sein. (Gemessen am BMI)
"Wer Muskeln aufbaut und Fett verliert wird nicht leichter, denn Muskeln sind schwerer als Fett. Aber er wird metabolisch wahrscheinlich gesünder."
 Dieser Ausspruch ist zu mindest nicht falsch. Aber effektiv auch nicht richtig. Ich für meinen Teil habe in 3,5 Jahren Krafttraining etwa 5-6kg Muskelmasse aufgebaut. Sicherlich: Geht mehr. Aber ich war für einen "Normalo" schon am oberen Limit: Quasi durchgängig Im kcal plus UND enorm viel Portein. Wäre ich jetzt im normalen Bereich, würde dieses Gewicht sicherlich meinen BMI nach oben schieben. Aber es würde mich nicht Adipös machen.

Gesundheitliche Probleme stellten Forscher hingegen fest, wenn zu viel Fett im Bauch abgelagert war. Dieses sogenannte viszerale Fett umhüllt innere Organe und Eingeweide.
 Ein erhöhter Fettgehalt der Leber wirke sich - unabhängig vom viszeralen Fett - am stärksten auf die Insulinsensitivität und den Insulinstoffwechsel aus, erklärt Stefan.
Ein Drittel der gesunden Adipösen haben gegenüber ungesunden lediglich einen Zeitvorsprung, wie eine australische Langzeitstudie mit über 3.743 Teilnehmern zeigt: Von den 291 als gesund eingestuften Adipösen zählten nach acht Jahren 33 Prozent ebenfalls zur Gruppe der stoffwechselkranken.
Warum genau existiert a) dieser Artikel und b) diese Studie? Beides bringt absolut keine Neuerungen bezüglich Übergewicht. Der ganze Kram war bereits bekannt.Und dann dachte ich mir so: Joar... bissl Zeit verschendet. Und dann kam das Fazit.

Weniger essen, mehr Sport treiben - für den Moment hat das bei gesunden Übergewichtigen keinen erkennbaren Nutzen für die Gesundheit. Aber um gesund zu bleiben, sollten auch sie zumindest nicht weiter zunehmen.
Soll heißen: Sport und Ernährung bringt nichts, wenn sie nicht weiter zunehmen, also können sie Sport und Ernährung auch eher ignorieren -- aber dann nimmt man doch zu und dann wird der BMI wieder passend und die Aussage "gesund" aus dem Artiekl bezog sich doch auf Sport...und waaahh.... könnte jemand dieser Frau mal sagen, dass sie nicht ihem eigenen Artikel widersprechen soll?!?


7. September 2015

Warum das konservative Lebensmodell nicht funktioniert und warum es die gesundheit gefährden könnte

Achtung. In diesem Artikel könnte es leicht politisch (und böse) werden. Es geht nicht um die Flüchtlingskrise oder warum ich die Krise kriege, wenn ich alleine die Headlines aus den Online-Nachrichten lesen; sondern - weil das hier noch sowas wie ein Healthy- und Sport - Blog ist - um Lebenszeit und Gesundheit.

Wenn ich sage "konservatives Lebensmodell", meine ich nicht "Mutter-Vater-Kind(er)", sondern die Einteilung von 8-8-8. Damit sind Stunden pro Tag gemeint, wie der Tag aufzuteilen ist. Das das etwa genauso sinnvoll ist, wie eine Ernährungspyramide. Doch was genau heißt eigentlich 8-8-8?
  • 8 Stunden Schlaf
  • 8 Stunden Arbeit
  • 8 Stunden Freizeit
Fangen wir doch mal mit dem Offensichtlichem an: Sobald man das liest, denkt man sich: "Irgendwie kann das ja nicht stimmen. Selbst in Single-Zeiten konnte ich keine 8 Stunden äähm... Online-Recherchen... durchführen oder CounterStrike spielen." Richtig. Denn diese Zeiten sind, anders als man vermuten könnte, keine echte Freizeit. Es ist mehr die "Nicht-Schlaf-Nicht-Arbeit-Zeit". Alleine durch die Tatsache, dass innerhalb der ersten 6 Stunden Arbeitszeit eine Pause von mindestens 30 Minuten genommen werden muss, reduziert die echte Freizeit um eine halbe Stunde.

Ausserdem fällt der Weg zur Arbeit in den Teil "Freizeit". Jepp. Wohin auch sonst. Normalerweise liegt diese Zeit zwischen 1-2 Stunden pro Tag. Je nach und Weg. Sagen wir mal bei uns: 1 Stunde. So haben wir nur noch 6,5 Stunden echte Freizeit. Innerhalb der 6,5 Stunden müssen wir noch Frühstück und Abendbrot unterbringen. (Das Mittagessen wurde in den 30 Minuten der Pause eingenommen.) Im besten Falle entfällt da nur eine Stunde drauf. Aber auch nur, wenn eine Pizza in den Ofen geschoben wird. Kocht man selbst, verdoppelt sich die Zeit locker. Wir sind also großzügig und landen bei 5 Stunden.

In diesen restlichen 5 Stunden muss sich das soziale Leben abspielen. Klingt machbar sagt ihr? Okay. Streichen wir mal wieder eine Stunde dafür weg für Hygiene (Klo, Duschen usw), sowie eine Stunde obligatorischen Kram, wie Wäsche waschen und einkaufen: 3 Stunden. In diesem drei Stunden soll sich jetzt im großen und ganzen das soziale Leben abspielen.

Ach ja... natürlich finden wir Zeit darin täglich eine Stunde Joggen zu gehen, oder gar ins Fitnessstudio. Meines erachtens funktioniert das dann auf Dauer nur, wenn man es wirklich will und bereit ist andere Elemente zu vernachlässigen. Zum Beispiel Schlaf.

Während man seine Freizeit noch irgendwie organisieren kann (vermutlich in denen man die letzten 2 Stunden nimmt um einen Plan zu erstellen) ist das mit dem Schlaf eher schwierig. Fangen wir mal mit der Wissenschaft an: Der Schlaf beinhaltet jeweils drei phasen, die sich nacheinander wiederholen: Einschlafen, Tiefschlafen, Wach(er) werden. Jede diese Phasen ist 30 Minuten lang. Wird man in der Tiefschlafphase (REM) geweckt, so fühlt man sich gerädert ohne Ende und könnte Stundenlang weiterschlafen.

Wenn man nun also nachrechnet und es super findet exakt 8 Stunden zu schlafen: Scheiß Idee. Man könnte sich in der REM-Phase befinden und somit die erholsamste Phase des Schlafes unterbrechen. Große Idee. Bessere Optionen sind tatsächlich 7,5 Stunden zu schlafen - oder 9 Stunden. Das ist vom Typ abängig und von der verbrauchten Energie usw. Auf jeden Fall ist festzustellen: 8 Stunden Schlaf sind wissenschaftlich nicht wirklich gesund.

Betrachtet man nun also diese These, kann man zu folgendem Schluss kommen: Das zeitliche Modell funktioniert nicht wirklich. Die eigene Freizeit ist quasi nicht vorhanden und Schlaf sollte genügend vorhanden sein. Beide Faktoren führen dazu, dass die Gesundheit nach und nach nachlässt. Zu wenig oder zu schlechter Schlaf: Blöd. Keine Zeit für Sport: Superblöd. Primäre Zeit des Tages: Arbeit... merkste, gell?

1. September 2015

Vier Tage Zuckerentzug

Mir ging es absolut kacke. So richtig beschissen. Ich war am Boden. Hätte ich nicht so gute Freunde, wäre ich immer noch da unten. Es war einfach zu viel auf einmal. Aber dieses gejammer kommt ihr schon. Dieser Post beschreibt den Entzug von Zucker.

Ja. Richtig. Entzug. Dank Sudda Sudda stieß ich auf folgende Seite: http://lchf.de/my-1-die-3-phasen-der-zuckersucht Ich habe mir die drei Phasen durchgelesen. Viele Punkte dürften auch für andere Süchtige (Alkohol, Tabak) gelten - das war mir aber klar. Was mir nicht so klar war: Ich war mindestens an der Grenze zu Phase 3, wenn nicht sogar drüber hinaus!

Ich musste lernen Personen zu vertrauen und mich zu offenbaren. Mich dahin zu offenbaren, dass mir der Schokoladen- und Zuckerkonsum aus den Händen glitt. Das ist und war nicht schön. Hat mir aber geholfen zu erkennen, dass ich ein Problem habe.

Nachdem ich mich beruhigte konnte ich rationaler an die Sache rangehen: Google. Ich fand einige, teilweise auf unterem Niveau ("Wenn sie Schokoladensüchtig sind, essen sie einfach weniger" -,-) und andere sehr harte ("Da wirkt nichts als der reine Entzug. Ich empfehle dazu noch 2-3 Einläufe."). Tja... Doch gibt es da auch die Mitte und faktische Zahlen: Immer wieder fand ich eine Zahl: 4 Tage. nach 4 Tagen soll der Hirn merken: Es gibt kein Zucker mehr und fahre das Glückgefühl mal auf normal zurück.

Vier Tage also. Das klang nach einem überschaubaren Zeitraum. Am Ende waren war 4,5 Tage. 4,5 Tage von Entzuggefühlen.

Vorletzte Woche Freitag habe ich mir dann gesagt: 4 Tage. Das halte ich durch. Ich habe es durchgehalten. Es war nicht schön. Absolute nicht. Am nächsten Morgen bin ich mit der Begierde aufgewacht Schokolade essen zu wollen. Ich habe mir den Bauch mit Eiern vollgeschlagen, auf das mir schlecht wurde... aber die Begierde war noch da. Und sie wurde schlimmer. Immer schlimmer.

Irgendwann kamen die Kopfschmerzen dazu. Jeder einzelne Schritt beinhaltete den Gedanken an Schokolade. Jeder einzelne Schritt war ein Kampf gegen mich selbst. Ich wollte ursprünglich einkaufen, bestellte mir dann aber lieber etwas. Innerhalb meiner sicheren 4 Wände.

Sonntag.
ging es los wie der Samstag. Heftige Kopfschmerzen folgten. Irgendwann kauerte ich mich nur noch auf den Boden und hielt mich selbst fest. Es setzte Schwindel ein. Ich ass Unmengen an Essen und nahm Nahrungergänzungsmittel zu mir, damit ich sicher gehen konnte, dass ich auf jeden Fall mit dem versorgt war, was ich brauchte. Mit den Gedanken um Schokolade kreisend schlief ich mitten am Tag ein. Irgendwann wachte ich auf. Die Kopfschmerzen wurden immer heftiger. Die Gedanken immer gedrängelter. Es macht mir heute noch Angst, über diese Szenen nachzudenken - das kann einfach nicht gut sein.

Montag.
Montag wurde das ganze schon viel ruhiger und es war abgeklungen. Nicht ganz. Im Hinterkopf hämmerten die Gedanken. Doch durch die Arbeit konnte ich mich ganz gut Ablenken.

Dienstag.
Das gröbste war vorbei, habe ich mir gedacht. Jetzt hast du es gescafft, habe ich mir gedacht. Dann habe ich mir gedacht: Och... dann kannst du ja wieder. Doch dann wurde mir klar: Ich bin am vierten Tag. Mein eigenes Hirn versucht mir was einzureden. Ich blieb standhaft. Aber das komische, dass das definitiv nicht normal ist, blieb.

Mittwoch.
Die Lage hat sich beruhigt. Es ist Zeit sich an das Wochenende zurück zu erinnern und zu wissen: Es ist eine unglaubliche Geistesleistung. Jetzt nicht nachlassen.