10. August 2015

Ein halber Gedanke zum Thema "Sport als Therapie" und dessen Umsetzung in Kliniken

Ein guter Bekannter von mir ist einer psychatrischen Klinik gewesen. Inzwischen wohnt er in eine Art betreutem wohnen, aber das so am Rande. Er war/ist wegen tiefer Depression in Behandlung. Während einer Unterhaltung von uns beiden kam folgendes heraus:

Die Ärzte empfehlen regelmäßigen Sport, bevorzugt Joggen. Das baut Stress und Hromone (oder so) ab und macht den Kopf frei - also ziemlich perfekt. Nur gibt es da ein Problem bei der Sache: Den "Kunden" wird es nicht beigebracht. Es gibt wohl zwar eine Art Jogging-Kurs, aber der ist wohl vorn Arsch - Grundlagen vom laufen werden nicht erklärt.

Ja. Es gibt gewisse Grundlagen, auch beim Laufen. Aber bis zu 5km ist das eh Nebensache. Wenn es das Ziel ist 3-4 mal pro Woche je 30 bis 40 Minuten zu joggen, was für "normale" Leute schon eine Art Herausforderung darstellt, dann sollte das für Leute, die gerade so mit dem Leben klar kommen (oder gar nicht aus dem Bett wollen), eine riesige Hürde sein. Insofern halte ich den "Tipp" "Laufen Sie regelmäßig" etwa so sinnvoll, wie einem fetten Menschen zu sagen: "Iss halt weniger!" -- technisch gesehen korrekt, in der Umsetzung eher nicht zu gebrauchen.

Besser wäre es den Patienten Hilfsmittel an die Hand zu geben, damit sie ihren Trainingsplan einhalten können. Je nach Typus müsste das ggf. etwas anderes sein. Der eine braucht die Zielfixierung, dem anderen bringt man bei an drei Tagen in der Woche exakt bei der Zeit loszulaufen. Man könnte ihnen auch lehren ein Trainingstagebuch zu schreiben oder mit neuen Schuhen belohnen beim ersten 5 km Lauf. Es gibt so viele Möglichkeiten, die Leute zu unterstützen wenigsten raus zu gehen... aber nein. Es wird scheinbar nicht gemacht. Ich denke ein 4-Wochen-Crashkurs dürfte bei sowas effektiver (oder zu mindest vorbeugender) sein, als weitere Pillen.

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