10. November 2014

Hi, ich esse wegen Emotionen

Liebe Leser,
ich habe sehr lange nichts mehr geschrieben. Das hat einen Grund. Ich musste mir nämlich etwas eingestehen. Etwas, was ich beiseite geschoben habe, etwas was ich nicht wirklich wahr haben wollte.
Ich behaupte jeder braucht ein Ventil um den Druck abzubauen. In meiner Kindheit habe ich gelernt meine Wut und die aufgestaute Energie, wegen Mobbing, herunterzuschlucken und nicht meine gesamte Wut gegen diese Vollidioten auszulassen. Um ehrlich zu sein: Vermutlich hat mich das daran gehindert irgendwelche Knochen zu brechen. Ich dachte ich hätte diese Seite an mir besiegt. Ich dachte ich hätte meinen Hulk/meinen Mr Hyde in die hinterste Ecke gepackt, am Boden fest gekettet, für den Fall das ich ihn mal brauche.

Das habe ich aber nicht. Ich habe ihn betäubt. Ich habe ihn mit Essen vollgestopft, dass er Ohnmächtig am Boden liegt. Das er sich nicht bewegen kann, weil er zu fett geworden ist. Nun ist er doch, über die Jahre, ein wenig friedlicher geworden. Ein wenig. Er weiß, dass er genug fressen bekommt, ich weiß, dann ist Ruhe. Das funktioniert so lange, bis sich die Lage ändert.

Täglichen Druck, weil die Arbeit nicht klappt, wie es soll. Dazu noch einen Bruder, der nicht weiß was gut für ihn ist. Dazu noch kein Auto. Manchmal sind es zu viele Kleinigkeiten. Und dann ist er wieder da. Mein Hulk. Doch ich weiß, er wird mich überwinden. Ich weiß, dass es nicht gut ist. Ich weiß aber auch wie ich ihn besänftigen kann und ich damit ruhiger werde: Richtig viel essen.

Meine Theorie ist, dass jeder Mensch ein Ventil braucht, um einen "Hulk", seinen Druck los zu werden. Einige Rauchen, andere lesen Bücher, andere Trinken, einige nehmen andere Drogen, andere bauen Lego und wieder andere... naja.... die Essen.

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