20. April 2014

Dreck und Vergangenheit (Achtung! Kleiner Seelenstrip!)

Wie man mitbekommen haben könnte, bin ich umgezogen (Yeah!) Und wie ich so bin, habe ich mir vorher Gedanken gemacht, wie es aussehen soll und warum manches so ist, wie es ist. Beispielsweise ist der Raum hell. Helle Töne an den Wänden, helle Möbel. Heller Boden. Keine vollgestellten Möbel. Keine schweren Möbel. Kaum Gegenstände und so weiter und so weiter.

Dies ist das komplette Gegenteil von dem improvisierten Wohnungsverhältnis von vorher bei meiner Oma.  Dort war alles dunkel, voller schwerer Möbel und absolut nicht so geplant, wie ich es wollte. Eigentlich sollte ich ja in ein anderes Zimmer der Wohnung gehen, aber dann kam das Leben dazwischen und mein Vater und meine Schwester musste irgendwo untergebracht werden. So habe ich zurückgesteckt und ging in das Wohnzimmer und pflanzte dort irgendwie Bett und Schreibtisch rein.

Es braucht nicht viel, um sich vorzustellen, dass ich da drein blöd wurde und absolut keinen Bock mehr hatte irgendwas zu machen. Jetzt kann ich sogar ganz gut sagen: Meine Regelmäßigkeit beim Sport war eine Flucht aus diesen Räumlichkeiten, wo vieles von vorn erein dreckig war und dann mein Zeug dazu kam. Ich war also in einem Raum, der schon vollgemüllt war und dann kam noch mein Zeug rein. Zusätzlich hatte ich noch das Gefühl nicht alles machen zu können, was ich wollte - so entstand eine Art Messiverhalten, dass mir komplett bewusst war und ist.

Unter diesen Umständen wurde der eh schon zugestellte Raum immer mehr zugestellt. Immer mehr Müll flog durch die Gegend und immer mehr un-behagen stellte sich ein. So viel, dass ich einfach keine Lust hatte sauber zu machen. Um mir das Gefühl von Sauberkeit zu geben, hätte ich alles rausschmeißen müssen. Und mit alles meine Ich alles. Jeder Stuhl, jeder Tisch, jeder Schrank, der Teppich, die Kronleuchter... einfach alles. Und so resignierte ich davor und lies es sein. Komplett.

Das hört sich sehr brutal an. Das dürfte es auch gewesen sein. Doch ich ahne mich auf einem guten Wege, da ich weiß das ich es jetzt anders mache: Ich kann von vorne rein alles selbst gestalten. Ich muss auf niemanden Rücksicht nehmen. Ich habe Gegenstände aussortiert und schmeiße großzügiger Weg. Ich mache alle Teller sofort sauber. Ich wische Staub. Ich putze feucht durch. Eben weil es meins ist.

...und wenn dann ein gewisser Mensch beim Osteressen mir an den Kopf wirft, ich wäre noch nicht bereit zur "sauberen" Wohnung. Dann erzähle ich ihm genau das. Und dann sieht er es ein, das Möbel, die von Telefonbüchern von 1970 gehalten werden (sic!), einfach saublöd sind.

Langsam merke ich, wie ich "zurück" komme. Ich merke, dass ich geistig fitter werde und mein Zwei-Jahres-Tief des Sports soweit überwunden habe, dass ich gestern wieder los war. Und das allerwichtigste: Ich habe wieder kurze Haare. Ich denke jetzt wird es besser.

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